Am Samstag, 20. Juni trafen sich die Angestellten der Sekundarschule Elgg zum jährlichen Personalausflug. Die abwechslungsreiche Reise führte in ein unbekanntes Zürich und bot für Historiker, Geniesser und Besinnliche viel Spannendes und Neues.
Es galt in Elgg den 12.28 Uhr – Zug nach Winterthur zu erreichen oder ab Winterthur sich der Reisegruppe anzuschliessen. In Zürich führte uns der Organisator zur Rathausbrücke, ab hier übernahm der Historiker, Herr Martin Illi, Autor des Buches „Von der Schissgroub zur modernen Stadtentwässerung“, die Führung. Er erklärte die Fäkaliengruben der früheren Zeiten sehr anschaulich, sogar an einem eingetrockneten Fundexemplar der damaligen Zeit konnte geschnuppert werden. Zwischenzeitlich wurde die Gruppe geteilt; die eine Hälfte durfte sich im Restaurant aufwärmen, während die Anderen durch einen Ehgraben geführt wurden. Ein Ehgraben war eine schmale Lücke zwischen zwei Häuserzeilen, die als offene Kloake diente. 1867 wurden die Ehgräben nach einem Konzept von Stadtingenieur Arnold Bürkli saniert.
Nach 1½ Stunden spätmittelalterlicher Geschichte kamen die Geniesser zum ersten Mal auf ihre Kosten. Im Thermalbad, zwischen hundertjährigen Steingewölben und auf dem Dach unter freiem Himmel, entspannte sich die Reisegruppe im warmen Wasser. Zum Anlass seines 50. Geburtstags überraschte ein langjähriges Behördenmitglied mit der Einladung zum Apéro in der Bistro-Lounge. Geduscht, frisiert und teilweise verspätet, trafen sich die Teilnehmer für ein nächstes Highlight vor dem Haupteingang.
Nach einer weiteren kurzen Tramfahrt erreichten die Teilnehmer das Tram die Haltestelle Römerhof. Der zu bewältigte Anstieg vor Augen, veranlasste einen Weggenossen, sich kurzerhand ein Taxi zu rufen. Da das Ziel der Gruppe unbekannt war, erhielt der Taxicauffeur den Auftrag, der Gruppe (im Schritttempo) zu folgen. Unter Gelächter wurde der Fahrgast bei der Kreuzkirche, dem nächsten Ziel, empfangen. Pfarrer Herbert Kohler begrüsste die Reisegruppe herzlich und leitete die Führung mit einem besinnlichen Text ein. Die prächtige Kirche und der Glockenturm mit der Aussicht - bei schönem Wetter bestimmt einmalig - sind ein Besuch wert. Der Besuch der Kirche brachte ein paar besinnliche und ruhige Minuten im sehr abwechslungsreichen Reiseprogramm.
Wieder wurde das Tram als Verkehrsmittel genutzt und brachte die Ausflügler zum Limmatplatz. Im Maison Plunt nahmen die Teilnehmer auf stoffbezogenen Sofas Platz, verteilt an sechs runden Tischen, und genossen bei orientalischer Musik das marokkanische Nachtessen. Es konnte aus einer Vielzahl von exotischen Gerichten ausgewählt werden. Bei guten Gesprächen und witzigen Anekdoten verging der Abend, bis der Reiseleiter zum Aufbruch mahnte. Müde vom Thermalbad, satt vom guten Essen und weiser durch die Erkenntnisse bei den Führungen, erreichten die Reisenden den Ausgangspunkt Elgg noch vor Mitternacht. Dem Organisator und dem Apérospender wurden herzlich gedankt!
Text: Helga Blaser
Fotos: Bruno Linder